Schweinspoint

Wappen und Geschichte von Schweinspoint

Wappen von Schweinspoint

Grundlage dieser Information:
Stellungnahme der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns vom 13. August 1959

Beschreibung:
In Blau ein schreitender goldener Eber.

Begründung des Wappens:
Der schreitende Eber war das redende Wappen der Schenken von Schweinspoint, die zwischen 1197 und 1435 in Urkunden und anderen Überlieferungen erwähnt werden. Die Farben des alten Wappens stehen nicht eindeutig fest. Da die Schenken von Schweinspoint aber in einem Ministerialienverhältnis zu den Grafen von Lechsgemünd-Graisbach standen, ist es historisch zu rechtfertigen, die Farben des neuen Wappens an die Wappenfarben Gold und Blau der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach anzulehnen.

Geschichte von Schweinspoint

Der Ort war Lehengut der Graisbacher. Die Burg soll inmitten dichter Eichenwälder, in denen es viele Wildschweine gab, gestanden haben. Die Schloßherren beschäftigten sich mit der Zähmung und Aufzucht der Schweine, woraus sich der Ortsname erklärt. Berühmtester Sproß der Schweinspointer Ministerialen war Diepold, der es um 1190 im Heer Kaiser Heinrichs VI. zu großen Ehren brachte. In der kaiserlosen Zeit nach dem Tod Heinrichs wurde er, inzwischen Herzog von Spoleto, einer der einflußreichsten Männer in Unteritalien.
1430 kauften die Reichsmarschälle von Pappenheim das Dorf, 1544 erwarb Ottheinrich von Pfalz-Neuburg die Hofmark und von 1683 bis 1849 waren die Freiherrn von Hacke Ortsherren. Sie teilten und verkauften ihren Besitz.
1860 erwarb der Orden der Barmherzigen Brüder das Schloss und eröffnete 1864 eine Anstalt für unheilbare Kranke. Seither ist fast kein Jahrzehnt vergangen, wo im Anstaltsbereich nicht umgebaut, erweitert oder renoviert wurde. Die Deportation von über 100 Behinderten anno 1940 schrieb das dunkelste Kapitel in die Anstaltsgeschichte.
1971 übernahm der Caritasverband für die Diözese Augsburg die Stiftungsverwaltung, deren Zentrale das Pflegeheim Straß (seit 1975) und das Wohn- und Betreuungsheim Neuburg (seit 1982) mit verwaltet. Arbeit, Freizeit, Schulung, Therapie, Wohnen und Seelsorge sind die tragenden Pfeiler des Wirkens für den behinderten Mitmenschen. Die Stiftung St. Johannes Schweinspoint für 300 Behinderte, betreut von mehr als 300 Mitarbeitern, ist eine kleine Welt für sich und doch fest integriert in die Gemeinde. Landwirtschaftlicher Betrieb mit Wohnheim, Donau-Lech-Werkstätte, drei Wohnpflegeheime, zwei Wohnheime, Sportstätten, Wirtschaftszentrum, Medizin- und Therapiebereich, Pflegeheim, Krankenabteilung, Verwaltung, Dorfplatz und Anstaltskirche gehören zum baulichen Gesamtkonzept. Die Mehrzweckhalle ist bedeutendes Bindeglied zwischen Anstalt, Dorf und Gemeinde.

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Der andere Teil des Dorfes ist landwirtschaftlich geprägt, ergänzt durch Wohnbauungen der vergangenen Jahrzehnte. Der Blick von Süden auf das Haufendorf lässt schöne Details erkennen: die Obstbaum-Gärten sowie Filialkirche St. Bartholomäus und Schloss als bauliche Dominanten. Die Chorturmkirche der Spätgotik ist leicht barockisiert. Das im Kern mittelalterliche, vierflügelige Schloss wurde nach 1860 für die Unterbringung der Anstalt weitgehend umgebaut. In drei Richtungen schließen den Ort kleine Kapellen ab.

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